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Täglich werden weltweit Millionen von Suppenwürfeln konsumiert, die teils um den halben Globus gereist sind. Das Würzprodukt ist ein ganz besonderes Kind der Globalisierung.
Industriell gefertigte und weltweit vertriebene Nahrungsmittel sind längst ein unverzichtbarer Teil unserer Speisekarte geworden. Bouillonwürfel fanden als frühes Convenience-Produkt während der Industrialisierung weltweite Verbreitung.
Obwohl die Würfel von multinationalen Lebensmittelkonzernen produziert werden, präsentieren sie sich geschmacklich und visuell heterogen. Was in Finnland die Fischboullion, in Nordafrika die Hammelbrühe ist für Mexiko der Chipotle-Würfel. Sie alle scheinen Teil der regionalen Ess-Traditionen zu sein und ihre entsprechende visuelle Übersetzung zu haben.
Suppenwürfel stehen also wie viele weltweit verbreitete Nahrungsmittel im Spannungsfeld von globaler Ausstrahlung und lokaler Bedeutung: Im Suppenwürfel steckt mehr als Würze zum Kochen.
Im alltäglichen Gebrauch werden sie Teil der lokalen Kultur. Wie kommt lokale Eigenart in einer globalisierten Welt zustande?
Ob mit Liebe gekocht, unbedacht verschlungen, als Zeitsparer eingesetzt, mit Genuss verspeist, als Teil der alltäglichen Kochroutine verwendet oder als Besonderheit im Kreise der Familie zelebriert: Am Küchenherd oder am Essenstisch werden auch globalisierten Nahrungsmittel zum Teil des individuellen Alltags, der lokalen Kultur.
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